Schlagerkonzert der Goldenen Zwanziger

Erstellt am: 16.02.2016

Foto von Fred Schütz

Zusammen mit dem Otfried-von-Weißenburg-Gymnasium Dahn veranstaltet das Wasgau-Theater Fischbach am Sonntag, dem 28. Februar, ein Benefizkonzert mit Schlagern der Goldenen Zwanziger. Die Künstler verzichten auf eine Gage, der Erlös geht komplett an das Kenia-Projekt “Dr. Brenneis“.
Holger Ryseck und Dr. Heiko Schneider, beide Musiklehrer am OWG Dahn, treten schon seit acht Jahren zusammen auf. Dabei spielen sie einmal Schlager und Chansons der 20er bis 50erJahre, setzen sich andererseits aber auch mit dem politischen Lied auseinander.
Eingerahmt von bekannten Liedern wie „In der Bar zum Krokodil“ oder „Fang nie was mit Verwandtschaft an“ wird beim Benefizkonzert im Fischbacher Wasgau-Theater das Publikum mit amüsanten Schlagern wie „Ich hab’ das Fräul’n Helen baden sehn“ und „Veronika, der Lenz ist da“ zum Schmunzeln, Lachen und auch Mitsingen gebracht.
Beginn ist am 28. Februar um 16 Uhr im Wasgau-Theater, der Eintritt kostet 10 Euro.
Der Erlös des Benefizkonzerts kommt dem „Kenia-Projekt Dr. Brenneis“ zu Gute. Brenneis ist Urologe am Städtischen Krankenhaus in Pirmasens. Bereits seit elf Jahren fährt er zusammen mit zwölf weiteren Medizinern und Pflegern in die SOS-Klinik im kenianischen Buru-Buru, operiert dort ehrenamtlich im Kampf gegen Aids. Operiert werden Kinder, vor allem Jungen, aus den Slums der Stadt. Für seinen Einsatz in Kenia wurde Brenneis bereits mit dem Alexander-von-Lichtenberg Sonderpreis ausgezeichnet und erhielt die Hermann-Gmeiner-Medaille.
Karten unter www.wasgautheater.de oder Telefon 06393-993736 (Vorverkauf: Donnerstag von 18 bis 20 Uhr Samstag von 16 bis 18 Uhr; falls Sie außerhalb unserer Kassenzeiten anrufen, sprechen Sie bitte mit Name und Nummer auf unseren 24h-Anrufbeantworter. Wir rufen Sie schnellstmöglich zurück. Die Abendkasse öffnet 1 Stunde vor Vorstellungsbeginn.
„Liebe Hörerinnen und Hörer! Wir bringen Ihnen jetzt…”
So begannen die Ansagen des Rundfunks Anfang der 30er Jahre. Die Besitzer eines guten alten Dampfradios freuten sich auf das angekündigte Programm mit den neuesten Hits des In- und Auslandes. Fernsehen mit „Hitparaden” war noch Utopie. Verschiedenen Hinweisen zufolge erschien das Wort „Schlager” im Musikbereich nach 1870. Nach einem später fixierten Ausspruch soll der berühmte Wiener Schauspieler Alexander Girardi nach der zehnten Aufführung des Liedes „Bei Tag, da bin ich hektisch, bei Nacht bin ich elektrisch” ausgerufen haben: „Kinder, das hat eingeschlagen!” 1881 las man in einer Kritik zur Uraufführung einer Operette von Johann Strauß (Sohn): „Das Publikum begleitete die prickelnde Weise mit einem leichten Neigen und Wiegen der Köpfe, dann wurde man wärmer, und die Hände und Füße begannen, im Dreivierteltakt rumoren. Das schlug – ein Blitz, ein Knall – granatenhaft ein.” Und weiter stand in der Wiener Nationalzeitung zu lesen: „… zündende Melodie – Schlager nennt sie der Wiener.” Auch in Deutschland bürgerte sich der Schlagerbegriff bald darauf als Synonym für ein erfolgreiches Musikstück leichter Art ein. Bereits um 1900 war der Begriff „Schlager” in Berlin ein geläufiges Wort. Die Einführung des Rundfunks 1923 und seine schnelle Verbreitung in den darauffolgenden Jahren löste den Schlager zunehmend aus den Salons und Theatern der Oberschicht heraus und machte ihn einem breiteren Publikum zugänglich – die Wirkung des Mediums Schallplatte in den 20er Jahren sollt man nicht zu hoch veranschlagen: Wer besaß schon ein Grammophon? Holger Ryseck (Gesang) und Dr. Heiko Schneider (Klavier) präsentieren zum Teil unvergessene, zum Teil unbekanntere aber immer liebenswerte Schlager aus den 20er und anfangs 30er Jahren, darunter satirische Songs aus dem Kabarett, Film-Schlager, Schlager, die vom Alltäglichen berichten, einfache Schnulzen oder auch den oft mit pikant-erotischem Unterton versehenen Nonsens-Schlager.

OWG Dahn