Teilnahme bei Workshops im Rahmen der Aktionswoche #PressefreiheitMachtSchule auf dem Hambacher Fest am 6.5.25
Das Losglück war auf Seiten der Schülerinnen und Schüler der Klasse 9c! Sie bekamen die Möglichkeit im Rahmen der Aktionswoche #PressefreiheitMachtSchule, welche anlässlich des Internationalen Tags der Pressefreiheit am 3. Mai angeboten wurde, sich mit Themen rund um die Pressefreiheit auseinanderzusetzen. Ziel war es mit Medienexpertinnen und -experten sowie Journalistinnen und Journalisten in interaktiven Workshops in den Dialog zu treten.
Organisiert und unterstützt wurden die im Zeitraum vom 30.4. bis 6.5. stattfindenden Veran-staltungen vom Deutschen Journalistenverband, der Medienanstalt Rheinland-Pfalz, der Landes-zentrale für politische Bildung, dem Südwestrundfunk, dem ZDF und der Stiftung Hambacher Schloss.
Im folgenden haben die Schülerinnen und Schüler ihre Eindrücke der Veranstaltung zusammengefasst:
KI – Fake News – Pressefreiheit: Einführung in die Thematik und die ersten „AHA-Effekte“
Herr Thomas Nettelmann, Vorstand des Vereins Journalismus macht Schule, sprach in seinem Vortrag darüber, dass Pressefreiheit von Wahrhaftigkeit und Unabhängigkeit lebt. Dazu gehört auch Fake News zu erkennen. Er zeigte Beispiele für Fake News auf Social Media und anderen Plattformen. Er erklärte, dass die Bilder aus den Fake Posts oft aus zusammenhanglosen anderen Posts kopiert werden, nur um die Fake News glaubwürdiger und interessanter zu machen. Zum anderen werden zum Beispiel Überschriften von „Fake Skandalen“ bewusst groß und auffällig geschrieben.
Wir bekamen auch KI generierte Bilder zu sehen.
Am Ende des Vortrags zeigte er uns einen so genannten „Fake-Check“ also diese Liste mit Tipps, um Fake News zu entlarven:
– Absender und Nachricht prüfen
– Link/Verifizierung prüfen
– Quelle checken
– Berichten andere bekannte Medien darüber?
– Fragezeichen sind nicht seriös!
– Ist die Information plausibel?
– Bilder mit entsprechenden Tools checken.
– reißerischer/spektakulärer Stil ist nicht seriös!
(Quellen: Vortragsfolie von Herrn Thomas Nettelmann)
Workshop 1: Im Gespräch mit Marcus Niehaves
Im Interview mit Marcus Niehaves durften wir ihm alle Fragen stellen, die uns interessieren. Folgende Antworten sind uns besonders in Erinnerung geblieben:
War es eigentlich Niehaves Kindheitstraum Journalist zu werden?
Er wollte schon früh Journalist werden, aber er würde es nicht als seinen Kindheitstraum bezeichnen. Außerdem wollte er eigentlich Sportjournalist werden, er hat aber schnell gemerkt, dass ihm das zu langweilig ist.
Was hat ihn dazu bewegt Journalist zu werden?
Es hat ihn schon immer interessiert, was um ihn herum passiert und er wollte dies auch gerne teilen.
Wie sind die Arbeitszeiten als Journalist?
Er arbeitet meist von morgens um halb 9 bis abends ca. 17:30 Uhr.
Wie schätzt Herr Niehaves die aktuelle Lage im Ukraine Krieg mit den Verhandlungen mit Donald Trump ein?
Herr Niehaves hat uns einiges zu diesem Konflikt gesagt und Aspekte für uns eingeordnet. Unter anderem hat er gemeint, dass er es so einschätzt, dass Donald Trump die Lage nur komplizierter gemacht hat und er insgesamt dies als kritisch empfindet.
Was hält Herr Niehaves eigentlich von einem verstärkten Einsatz von KI in der Schule?
Marcus Niehaves ist der Meinung, dass wir KI sinnvoll in Schulen nutzen sollten, um den Umgang mit KI zu lernen, da in der Zukunft immer mehr KI ins Leben integriert werden wird und wir so schon früh den Umgang mit KI lernen.
Marcus Niehaves ist ein sehr freundlicher und sympathischer Journalist. Er hat uns einen kleinen Einblick in das Leben eines Journalisten gegeben und uns auch erklärt, wie abwechslungsreich sein Beruf ist. Marcus Niehaves hat sehr offen und nicht abgehoben über seinen Beruf und seine Aufgaben als Journalist gesprochen. Er hat uns alle Fragen beantwortet, die wir ihm stellen konnten, und hat uns offen seine Meinung gesagt.
Marcus Niehaves, der Moderator der Sendung WISO, trat im Gespräch auf Augenhöhe mit uns auf. Er beantwortete uns jede Frage und war sehr offen. Es war sehr erstaunlich, wie er aus einer kurzen Frage uns eine lange komplexe Antwort geben konnte. Im Gespräch stellte sich heraus, dass Niehaves ein Mainzer war, er hat eine Frau und Kinder. Im Corona-Lockdown kam es zu einigen Problemen. Sein Job, das Moderieren, stand vor einer schwierigen Zeit. Aufgrund dem einzuhaltenden Sicherheitsabstand musste er sich z.B. selbst schminken. Ebenso musste sein Team in der Folge einer Erkrankung zu Hause bleiben. Trotz dessen hielt sich Niehaves sehr lange im Studio auf, da er 40 Sendungen ZDF Spezial moderierte. Dieser Aufwand, der auch zu familiären Belastungen führte, wurde im Nachhinein mit einer weitern Auszeichnung belohnt.
Workshop 2: Unterwegs mit Kamera und kugelsicherer Weste
Im zweiten Workshop trafen wir auf Ursula Meissner. Dies ist eine Kriegsphotographin, die schon in vielen Ländern wie Syrien, Jugoslawien, Irak oder Afghanistan und vielen weiteren ihren Beruf ausgelebt hatte. Sie berichtet aus den Kriegsgebieten und fotografiert einzigartige und exklusive Fotos, die die brutale Realität des Krieges, aber auch die noch bestehenden schönen Momente zeigen sollen. Trotz der vielen mutigen Herausforderungen, die sie bestehen musste, sowie den schon erlebten gefährlichen Tragödien, wie Entführungen, Diebstählen oder auch Beschüsse, begab sie sich immer wieder in Lebensgefahr, da sie es als so wichtig empfindet, dass jemand darüber berichtet.
Ein solch traumatisierendes Erlebnis von ihr war, als sie drei ihrer Arbeitskollegen in einem Gefecht verloren hatte. Sie hat aber auch darüber berichtet, dass sie neue Freunde in den Kriegsgebieten gefunden hat.
Frau Ursula Meissner beschrieb ihre Reise durch das Kriegsgebiet Afghanistan. Als engagierte Journalistin wollte sie aus erster Hand berichten, was dort geschah. Da Frauen dort in der Öffentlichkeit nicht auftreten dürfen, musste sie sich als Mann verkleiden, um mit den Soldaten sprechen zu können. Sie band sich die Haare zurück und trug traditionelle Männerkleidung.
Ein selbst aufgenommenes Foto von Ursula Meissner zeichnete zwei Jungen auf, die zu ihr kamen und ihr zwei Blumen schenken wollten. Hier wird die gute Seite der Menschen repräsentiert. Trotz der Umstände und Bedingungen mitten in einem Kriegsgebiet gibt es noch die schönen Momente, die man nicht vergessen sollte und schätzen sollte.
Trotz der vielen Hindernisse setzte sie ihren Dienst für Pressefreiheit in Kriegsgebieten fort und setzt sich seit 30 Jahren mittlerweile für Freiheit ein.
Unsere Klasse hat einen sympathischen Eindruck von Ursula Meissner bekommen, da Frau Meissner uns die Erlaubnis gegeben hat, alle Fragen zu stellen. Zudem hat sie uns alle Fragen genau beantwortet, obwohl es um Themen wie den Tod oder Kidnapping ging. Zum Abschluss kann man sagen: Frau Meissner ist eine sympathische und mutige Person, welchen offen ihre Geschichten mit uns teilte.
Und zu guter Letzt… Unser Fazit:
Als Fazit über den Tag am Hambacher Schloss können wir sagen, dass unsere Erwartungen in Hinsicht auf die Workshops der exklusiven Veranstaltung erfüllt wurden. Wir fanden gut, dass man offen mit Marcus Niehaves und Ursula Meissner kommunizieren konnte und dafür auch genügend Zeit bekam. Die Workshops waren interessant und informativ. Die Organisation war gut koordiniert und das Hambacher Schloss war für die Veranstaltung eine tolle Kulisse mit schöner Aussicht auf die umliegende Region.
Apropos Hambacher Schloss… Da war doch etwas:
Die Veranstaltung fand auf dem Hambacher Schloss statt, dies liegt in der Nähe von der Stadt Neustadt an der Weinstraße in einem Dorf namens Hambach auf einem Berg im Wald. Das Schloss ist sehr bekannt, denn 1832 fand dort das sogenannte „Hambacher Fest“ statt. Es wirkt von außen eher klein, doch sobald man es betritt merkt man, wie groß es eigentlich ist. Es gibt viele Stockwerke und viele große Räume für Veranstaltungen. Es ist alles sehr modern renoviert, wie zum Beispiel die Treppen, der Aufzug, die Fenster und der Boden. Außerdem gibt es auch ein Restaurant benannt nach der Jahreszahl des Hambacher Festes „1832“. Von dort aus kann man, wie auch von der ganzen Schlossanlage, einen wundervollen Panorama Blick genießen.