Geschichtsexkursionen nach Natzweiler und Pirmasens
Die Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen begaben sich kurz vor den Herbstferien auf eine Exkursion zu einer historischen Stätte. Es handelte sich um das ehemalige Konzentrationslager Natzweiler ca. 50 km südwestlich von Straßburg. Schon seit einigen Jahren unternimmt der Fachbereich Geschichte Exkursionen an diesen Ort.
Dieses Lager wurde am 1. Mai 1941 bei dem Ort Natzweiler ganz in der Nähe des Struthofs auf dem Mont-Louise in den Vogesen von den Nationalsozialisten errichtet. Ungefähr 52.000 Personen aus ganz Europa wurden in das Lager oder in eines der Nebenlager deportiert. 22.000 Menschen fielen diesem Unrecht in den darauf folgenden drei Jahren zum Opfer. Am 23. November 1944 entdeckten die Alliierten das von den Nationalsozialisten im September evakuierte Lager.
Der Ort steht in unmittelbarem Zusammenhang mit den Unterrichtseinheiten „Nationalsozialismus“, „Zweiter Weltkrieg“ sowie „Erinnerungskultur nach 1945“.
Über diese Exkursion sowie den Besuch einer Ausstellung in Pirmasens berichtet eine Schülerin aus der Klasse 10a:
Erfahrungsbericht von Marie
Unsere beiden Exkursionen im Fachbereich Geschichte, die wir am 9.10.2023 ins ehemalige KZ Struthof und am 2.11.2023 ins Stadtmuseum Pirmasens unternommen haben, haben mich persönlich sehr zum Nachdenken gebracht.
Beide Exkursionen handelten vom 2.Weltkrieg, von Konzentrationslagern und vor allem von persönlichen Erfahrungen der Betroffenen. Da mich dieses Thema sehr interessiert und ich selbst schon die Gedenkstätten des KZ Auschwitz-Birkenau und des Ghettos Theresienstadt besucht habe, war ich auf die Exkursionen gespannt.
Als wir im KZ Struthof in Frankreich ankamen, besuchten wir zuerst die Ausstellung, die von anderen Konzentrationslagern, Erfahrungsberichten der Häftlinge und vor allem von den medizinischen Menschenversuchen, die in Struthof durchgeführt wurden, handelt. Dort haben mich speziell die persönlichen Geschichten und die Fakten zu den Menschenversuchen geschockt. Danach haben wir den Kartoffelkeller besucht, von dem bis heute nicht klar ist, für was er genutzt wurde. Heute findet dort eine Ausstellung zum Thema des gesamten 2.Weltkrieges statt. Als letztes ging es für uns ins eigentliche Konzentrationslager Natzweiler-Struthof. Frau Weißmann hat uns dort eine kleine Führung gegeben und wir haben die einzelnen Gebäude, die noch übrig sind besucht. In einem der vier Gebäude befindet sich heute ein Museum, das sich mit dem KZ Struthof beschäftigt.
Nach diesem prägenden Ausflug hat Frau Weißmann uns angeboten eine kleine Stadtführung in Pirmasens mit Besuch des Stadtmuseum, in dem im Moment eine Ausstellung mit dem Namen „Auftakt des Terrors“, zu ersten Konzentrationslagern und auch Schautafeln mit Bezug zu Pirmasens selbst ausgestellt ist, zu besuchen. Also haben wir dann am 2.11.2023 nach der 5.Stunde Pirmasens besucht. Es war schockierend, zu hören und zu sehen, wie das, was man aus Geschichtsbüchern kennt, so nah vor unserer Haustür passiert ist.
Abschließend kann ich nur sagen, es ist egal wie viele Gedenkstätten und Ausstellungen man besucht, man kann sich das Leid, das das Nazi-Regime verursacht hat, keinesfalls vorstellen. Ich finde es dennoch eine wichtige Erfahrung, die jeder gemacht haben sollte. Ich denke, dass wir alle über die beiden Ausflüge noch lange nachdenken werden und sie uns geprägt haben.