Exkursion “Judentum entdecken”

Erstellt am: 15.11.2016

Am Donnerstag, dem 3.11.16 begaben sich die 6. Klassen zusammen mit den Religionslehrern Frau Wolf-Nitsche, Frau Weißmann, Frau Weyrauch und Herrn Germann nach Mannheim und Speyer, um dort etwas über das heutige und das frühere Judentum zu erfahren.

Die Exkursion ist Bestandteil der Unterrichtsreihe ‚Judentum entdecken‘ und soll die im Unterricht behandelten Themen erfahrbar und erlebbar machen.

Zunächst besuchen die Schülerinnen und Schüler dazu die Synagoge in Mannheim, um einen Einblick in das heutige, gelebte Judentum zu erlangen. Anschließend geht es nach Speyer, wo die Klassen etwas über das frühere, jüdische Leben und historische Kultstätten erfahren. Den Abschluss bildet dann eine Domführung, die in Speyer natürlich nicht fehlen darf.

Die vielen Eindrücke der diesjährigen Exkursion haben die Schülerinnen und Schüler in den folgenden Artikeln kurz zusammengefasst. (Ch. Weyrauch)

Die Synagoge in Mannheim

Die Synagoge ist in Mannheim in der Stadtmitte. Wir waren in dem Raum, in dem der Gottesdienst stattfindet. Jeder Jude, der jeden Sabbat (Samstag) in die Synagoge geht, hat seinen eigenen Platz. Mit einem Fach für seine Wertgegenstände, da ein Gebot lautet: „Du sollst am Sabbat nichts umhertragen“. Die Männer müssen eine Kippa tragen. Die Begleiterin zeigte uns viele verschiedene Kippot (= Plural von Kippa). Die Synagoge besitzt 10 Torarollen, die jeweils mindestens 20.000€ oder mehr kosten. Man muss die Tora bei einem Sofer bestellen. Das Schreiben einer solchen Schriftrolle dauert mindestens 1 Jahr. Eine Tora ist aufgerollt, 30 Meter lang. Die Tora ist auf Pergament geschrieben.

An jeder Zimmertür befindet sich eine Mesusa, das ist ein Kästchen wo ein Stück Blatt mit dem Schma´Israel  drin is, das ist das wichtigste Gebet im Judentum, wie bei uns das Vaterunser.

In der Synagoge ist oben eine Dachkuppel. Da ist ein Davidsstern und aus Stoff ein Himmel, der den Himmel von Jerusalem darstellen soll. Es gibt eine Empore wo eigentlich die Frauen sitzen sollten. Die Mannheimer Jüdinnen haben sich aber dagegen entschieden und sitzen jetzt wie die Männer um das Lesepult herum. Auf der Empore sitzen meistens nur die Gäste.

Von Cosima und Viviane

 Das Leben der Juden in Speyer

Bei der Führung haben wir gelernt, dass viele Juden früher in Speyer lebten und Geschäfte hatten. Sie waren durch und durch deutsch und haben mit den Christen friedlich zusammengelebt. Im ersten Weltkrieg sind sehr viele männliche Juden für Deutschland in den Krieg gezogen. Einige haben sogar ihr Leben für Deutschland gelassen. Als Hitler dann an die Macht gekommen ist, wurden sie dann plötzlich verfolgt. Die Synagoge von der Speyrer Gemeinde wurde im zweiten Weltkrieg von den Nazis niedergebrannt und die Juden mussten sogar noch für den Brandschaden bezahlen. Hitler wollte auch an einem Tag in ganz Deutschland Bücher von jüdischen Autoren verbrennen lassen. Dies geschah auch in Speyer, allerdings auf einem Feuerwehrfest einige Tage zuvor. Heute leben in Speyer wie in ganz Deutschland nur noch wenig Juden.

Am Ende der Führung wurde uns noch ein Zitat von einem berühmten Mann mitgegeben:

Ihr könnt nichts dafür was damals passiert ist, aber ihr könnt dafür sorgen, dass so etwas Grausames in der Zukunft nie wieder passiert!“

Von Nils und Patrick

Der Kaiserdom zu Speyer

Der Kaiserdom, besser bekannt als Speyerer Dom, steht in der Stadt Speyer in Rheinland-Pfalz. Er ist derzeit die größte erhaltene romanische Kirche der Welt.

Der Dombau begann 1027 n. Chr. und 1061 n. Chr. wurde er geweiht. Bis zum 19. Jahrhundert wurden Erweiterungen vorgenommen. Er hat eine romanische Architektur und besteht aus einem Langhaus mit einer Gesamtlänge von 134 m und einer Breite von 37,62 m. Das Mittelschiff ist 14 m breit und 33 m hoch. Die Westtürme mit einer Höhe von 65,60 m und die Osttürme mit einer Höhe von 71,20 m sind schon von weitem zu sehen. Im Querhaus unter dem Chor ist eine Krypta, eine Säulenhalle, die 1041 n. Chr. geweiht wurde. Vor dem Hauptaltar der Krypta steht ein Taufbecken, das um ca. 1100 n. Chr. gefertigt wurde.

Seit 1981 steht der Speyerer Dom als Weltkulturerbe auf der UNESCO-Liste.

Von Fabian und Joel

Hier noch einige Stimmen zur Exkursion:

 „ Ich fand alle Führungen schön. Ich fände es aber besser, wenn wir eine kleinere Gruppe in der Synagoge wären.“ (Rebecca)

„Mir hat es gefallen, weil ich viel dazu gelernt habe und vor allem im Dom war die Führung sehr spannend…“ (Anna)

„Ich finde diese Fahrt sollte unbedingt wiederholt werden, weil man in der Synagoge und der Stadt viel über das Thema Judentum lernen konnte und es Spaß gemacht hat.Wir haben auch gut zusammengehalten und nicht gestritten.“ (Anonym)

„Richtig gut hat mir gefallen, dass die Stadtführerin uns nicht nur Bilder gezeigt hat, sondern uns zu den echten Orten (wie z.B. das Judenbad) geführt hat.“ (Vanessa)

„In Mannheim war es sehr interessant mal eine Synagoge von Innen zu sehen – und ich habe nachgeschaut: in unserer Kirche sind keine Bilder an den Fenstern! … Die Domführung war eigentlich interessant aber die vielen Zahlen haben mich ganz verwirrt.“ (Elena)

„Die jüdische Stadtführung war cool, aber es war schade, dass wir nur noch an den Bücherschrank gehen konnten…“ (Anonym)

 

 

OWG Dahn