Aufführung der Theater-AG der GTS
Am Donnerstag, dem 30. Juni, erlebte das OWG-Theater einen spannenden und gelungenen Theaterabend der Theater-AG der GTS. Aufgeführt wurde das lustige Grusel-Stück „Vampire auf Schloss Königstein“ von Brigitte Wilhelmy. Die Akteure aus den Klassen 5 – 7 waren in großartiger Spiellaune und beeindruckten das zahlreich anwesende Publikum nachhaltig.
Erzählt wurde in der Schauer-Komödie die Geschichte von Butler und Vampirjäger Johann, der eigentlich Hans-Dieter heißt und von Salome Laedke sehr authentisch verkörpert wurde. V. a. durch ihre Wandlungsfähigkeit beeindruckte sie dabei. Der Butler hat im Schloss die schwierige Aufgabe, Familie von Rittersporn zufriedenzustellen. Diese etwas verrückte Familie besteht aus Paris, John und Teddy, dem weiblichen Familienoberhaupt, die Lena-Sophia Rauer überzeugend darstellte. Dabei merkte man nicht, dass sie erst in die 5. Klasse geht, so gut hatte sie sich in die Rolle der etwas exzentrischen Lady hineinversetzt. Die beiden höchst unterschiedlichen Kinder der Familie von Rittersporn stellten Annika Löwen (John) und Hanna Kerner (Paris) dar. Hanna Kerner traf hierbei den naiv-verklären Blick auf das „Traumschloss“ ebenso treffend wie Annika Löwen die abgebrüht-realistische Sichtweise Johns, dem eigentlichen „Macher“ in der Familie, auf die „Schrott-Immobilie“. Die von Rittersporns haben das verfallenen Schloss geerbt, benötigen aber dringend Geld, um den Ansprüchen echter Schlossbesitzer auch gerecht zu werden. Deswegen wird aus dem Schlosswrack auch ein Schlosshotel („Abenteuer-Schloss-Hotel-Burg“).
Schon bald erscheinen die ersten Gäste, die Vegetarierin Victoria Zwiebel und ihre Begleitung, Birgit Schumann, die erst im Verlauf der Geschichte Fleisch verschmäht, um nicht von den später erscheinenden Vampiren gebissen zu werden. Frau Zwiebel wurde von Thoril Holze glaubhaft gespielt. Außerdem übernahm Thoril auch noch die Rolle des „automatischen Ritters auf Rollschuhen“ und erledigte auch diesen Part souverän (und ohne Sturz). Theresa Weiler, auch erst in der 5. Klasse, stellte Frau Schumann, sehr reif und mit beeindruckender Bühnenpräsenz in all ihren Facetten dar.
Etwas verspätet erwachen dann nach 200 Jahren drei Vampire und krabbeln sehr hungrig aus ihren Särgen. Die Blutsauger wurden von dem einzigen männlichen Darsteller, Moritz Schwarzmüller (Worador), sowie von Leonie Rödig (Katharina) und Amelie Müller (Emilia) verkörpert, die in ihren Kostümen Angst und Schrecken auf der Burg (und im Auditorium) verbreiteten. Man konnte kaum glauben, das sie ihre Rolle nur spielten. Als sie sich schon auf ihre Beute freuen, merken sie jedoch, dass es sich bei den Bewohnern des Schlosses fast ausnahmslos um ungenießbare Vegetarier handelt. Zum Glück behält jedoch John den Überblick in all dem Chaos und findet am Ende einen alle zufrieden stellenden Ausweg.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann beißen sie noch heute.
Abschließend soll noch den fleißigen Helfern rund um die Aufführung gedankt werden:
Christian Burkhart, dem Meister über Licht und Ton; Hjördis Holze, welche zusammen mit Ulrich Harde die Bühnenbild AG leitete und dabei für den ästhetisch-künstlerischen Bereich zuständig war – ihr großartiges Bühnenbild, in das sie viel Zeit und Herzblut investierte, beeindruckte die Zuschauer sehr; Luca-Maria Stephan, die sich kurzfristig als Souffleuse zur Verfügung stellte und den beiden Kameraleuten, Florian Disque (Foto) und Georg Bohn (Film).
Für das Ausleihen der Särge gilt unser herzlicher Dank den Bestattungsunternehmen Friedrich (Dahn) und Hasselwander (Hauenstein).
Ulrich Harde (Leiter Theater-AG, Regie, Requisite, Bühnenbild, Musik, Stimmen aus dem Off)